Galapagos DIY

Als Charls Darwin im Jahr 1835 auf dem Galapagos-Archipel seine Eingebung zur Evolutionstheorie hatte, hätte er nie zu träumen gewagt, dass 200 Jahre später an demselben Ort Touristen aus aller Welt herumwuseln würden. Währen auf Galapagos jahrhundertelang Menschen – Piraten, Kolonisten und Sträflinge – zum Überleben auf die Inseln angewiesen waren, sind die Inseln heutzutage zum Überleben auf die Menschen angewiesen. Touristen sind für Galapagos Fluch und Segen zugleich.

Auf den trockenen Vulkaninseln ist das Wasser notorisch knapp – der Bau von Hotels und der Konsum steigern den Wasserbedarf aber kontinuierlich. Das Einführen von Lebensmitteln vom Festland ist oft mit dem Einführen von Schädlingen in das fragile Ökosystem verbunden. Lokale Landwirtschaft hat hohen Wasser- und Energieverbrauch und Nutztiere müssen eingeführt werden. Auch wenn der Anteil an erneuerbaren Energien steigt, gibt es immer wieder Vorfälle bei denen Öl den Ozean verschmutzt.

Andererseits wurde Galapagos vor dem Tourismus für wesentlich schädlichere Zwecke verwendet. Die Piraten und Kolonisten erlegten hunderttausende Schildkröten, der Walfang florierte und eingeführte Tiere verbreiteten sich unkontrolliert. In den Kolonien wurden immer wieder Straftäter als Arbeiter eingesetzt und zeitweise dienten einzelne Inseln sogar als Straflager. Im zweiten Weltkrieg wurde die Insel Baltra von den Amerikanern mithilfe von Dynamit in kürzester Zeit zu einer Luftbasis umfunktioniert.

Im Jahr 1959 wurde Galapagos endlich zum Nationalpark deklariert und 1976 UNESCO-Weltnaturerbe. Seitdem gelten strenge Regeln für die Einheimischen und Touristen. Die vom Aussterben bedrohten Arten werden in Brutzentren vermehrt und die Nutzung der Flächen für Landwirtschaft, Fischfang und Siedlungen ist stark beschränkt. Einige der Einnahmen fließen direkt in Maßnahmen zum Erhalt dieses einmaligen Naturparadieses.

Ecuador strebt auf Galapagos einen nachhaltigen Tourismus an. Übersetzt bedeutet das: bei langsam steigenden Touristenzahlen einen schnellen Anstieg der Einnahmen pro Tourist.

Hier gibt es eine sehr gute Zusammenfassung der Geschichte des Archipels.

Kreuzfahrten

Die beliebteste Art, das Archipel zu erkunden, ist eine Kreuzfahrt. Die Kreuzfahrten haben einige klare Vorteile:

  • Man kann zu Orten Reisen, die Kreuzfahrten vorbehalten und mit Daytrips nicht erreichbar sind.
  • Man kann längere Strecken in der Nacht zurücklegen und an den Tagen somit mehr Attraktionen besichtigen als mit Daytrips.
  • Man hat durchgehend denselben Führer und bekommt somit aufeinander aufbauende Informationen serviert.

Allerdings gibt es auch ein paar Kehrseiten:

  • Die Preise der Kreuzfahrten sind happig und beginnen bei ca. 1.000€ für 4 Tage und steigen unbegrenzt mit der Ausstattung des Schiffs und der Anzahl der Tage.
  • Der erste und letzte Tag wird häufig mit Aktivitäten auf den bewohnten Inseln gefüllt, die man genau so gut individuell und teilweise sogar kostenlos besuchen kann. Ihre wahre Stärke entfalten also erst die langen Kreuzfahrten, mit vielen Tagen zwischen Onboarding und Offboarding, und diese sind entsprechend teuer.

Hier ist eine Übersicht, welche Orte man auf welche Art und Weise besichtigen kann. Ich habe nur die Orte markiert, für die es standardmäßig Angebote gibt:

Lastminute

Auf die oben genannten Beträge kann man ordentlich Geld sparen, wenn man dir Kreuzfahrt lastminute vor Ort bucht. Als Referenz: 2013 habe ich für 4 Tage Kreuzfahrt vor Ort ca. 650 USD gezahlt, seitdem haben sich die Preise aber etwa verdoppelt. Allerdings muss man eine ordentliche Priese Spontanität und Flexibilität mitbringen, da man lastminute eben nehmen muss, was noch frei ist. Gegebenenfalls muss man vor dem Start der Kreuzfahrt also noch ein paar Tage warten, die man aber gut mit Daytrips füllen kann.

Zu meinem Bericht über die Kreuzfahrt von 2013 geht es hier.

Tauchkreuzfahrten

Eine wichtige Randbedingung ist: auf regulären Kreuzfahrten kann man NICHT tauchen gehen. Tauchen ist nur auf Daytrips und auf einigen wenigen, dedizierten Tauchkreuzfahrten erlaubt. Bei diesen Kreuzfahrten gibt es ein paar wichtige Randbedingungen:

  • Die Kreuzfahrten dauern mindestens 8 Tag. Bei ca. 4 Tauchgängen am Tag kommt man also auf über 30 Tauchgänge.
  • Da die Kreuzfahrten so lange dauern, starten die Preise bei etwa 5.000€ für 8 Tage.
  • Die Kreuzfahrten sind die einzige Möglichkeit, die exklusivsten und begehrtesten Tauchplätze von Galapagos zu erreichen. Isla Wolf ist der Tauchplatz mit der höchsten Dichte an Meerestieren weltweit, insbesondere gigantischen Schulen von Hammerhaien. Isla Darwin wartet in der Saison mit guten Chancen auf Walhaien auf (unser Guide hat einmal über 30 Walhaie während einer Kreuzfahrt gezählt).
  • Diese Plätze liegen im Westen des Archipels, wo der kalte Humboldtstrom mit vielen Meerestieren ankommt. Man muss sich also warm anziehen und auf starke Strömungen einstellen.
  • Die großen Tiere, insbesondere die Walhaie, kommen mit dem kalten Humboldtstrom zwischen Juli und Oktober. Zu dieser Jahreszeit sind die Kreuzfahrten also besonders lohnenswert.

Daytrips

Galapagos ist organisatorisch einzigartig: man kann jeden Daytrip und auch jeden Tauchgang im Vorhinein buchen. Da der große Teile des Archipels Nationalpark sind, gibt es strenge zeitliche und organisatorische Vorgaben an die Daytrips.

Während auf den meisten Tauchbasen dieser Welt das Wetter, die Strömung, die Wellen und die Laune vom Chef entscheiden, an welchem Spot getaucht wird, ist Galapagos komplett durchgetaktet. Die Betreiber brauchen tagesindividuelle Genehmigungen für die Spots, daher kann man Monate im Vorau auf den Tag genau einen Tauchgang zu einem bestimmten Spot buchen. Selbiges gilt auch für Daytrips an Land.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass nicht jeder Daytrip von jedem Betreiber beliebig gebucht werden kann. Man muss also in der Planung frühzeitig klären, welcher Trip an welchem Tag bei welchem Betreiber möglich ist. Außerdem können bestimmte Touren an bestimmten Tagen schlichtweg schon ausgebucht sein, da fast alle Touristen frühzeitig buchen.

Einerseits lassen die strengen Regeln des Nationalparks wenig Spielraum für Individualtourismus oder Naturromantik. Quasi jede Sehenswürdigkeit ist eine offizielle Sehenswürdigkeit mit Beschreibungstafel, Zeitfenster und mindestens einer Gruppe anderer Touristen. Andererseits legt der Nationalpark hohen Wert auf Nachhaltigkeit und Naturschutz. Somit ist kein Ort überlaufen und meistens darf in einem Zeitfenster immer nur eine Gruppe an einem bestimmten Ort sein.

Abgemacht wird der Plan per Mail oder WhatsApp, bezahlt wird sofort bei Buchung per Bezahl-Link mit Kreditkarten.

Wer spontaner und flexibler ist, kann sich ca. 10-20% sparen und lastminute vor Ort buchen. Man läuft dann aber Gefahr, das bestimmte Tips schon ausgebucht sind.

Ein paar relevante Randbedingungen sind:

  • Jeder Daytrip wird von einem Nationalpark-Führer begleitet. Diese Führer kennen sich wirklich aus und geben einem sehr spannende Einblicke in die Natur.
  • Mittagessen ist quasi immer in der Tour enthalten. Eine Brotzeit braucht man sich also nicht mitnehmen. Etwas Wasser dabei zu haben kann aber nie schaden.
  • Wenn eine Tour im Wasser stattfindet, ist auch alles im Preis inklusive, das man dafür braucht: Wetsuit, Schnorchel, Flossen, Handtuch.
  • Auch beim Tauchen sind die Preise konstant und all-in. Egal wie viel Equipment man dabei hat oder leihen muss – der Preis ist derselbe. Zusatzgebühren gibt es keine.
  • Die Preise sind kein Druckfehler – es ist wirklich alles so teuer. Mit der aktuellen Inflation kann man den Preisen beim Steigen zuschauen. Alleine zwischen März 2022 und Mai 2022 sind die Preise um ca. 5-10% gestiegen.
  • Die Ausflüge starten meistens früh am Morgen, zwischen 6:00 und 7:30. Da es hier aber eh nur zwischen 6:00 und 18:00 hell ist, kommt man schnell in den Rhythmus.

Zeitpunkt

Es gibt zwei Jahreszeiten auf Galapagos: die Regenzeit und die Trockenzeit.

Regenzeit

  • Dezember bis Mai
  • Es ist einen Teil des Tages bewölkt, nieselt täglich und gibt auch mal einen kurzen Schauer. Die meiste Zeit ist es trotzdem sonnig und warm.
  • Der Golfstrom dominiert, das Wasser ist wärmer (>20 °C).
  • Die wasserreichen Teile der Inseln florieren und sind mit sattem, grünen Bewuchs und Wäldern überzogen.
  • Der Lavastein ist feucht und schwarz gefärbt.

Trockenzeit

  • Juni bis November
  • Es ist größtenteils trocken, die Luft ist etwas kälter.
  • Der Humboldtstrom dominiert, das Wasser ist kälter (<20 °C).
  • Die Inseln sind trocken und die Pflanzen verlieren ihre Blätter.
  • Der Lavastein ist trocken und grau gefärbt.

Tiere

Im Folgenden ist eine unvollständige Sammlung an zeitlichen Randbedingungen die mit Tieren zusammenhängen.

  • Haie: sind das ganze Jahr lang aktiv und vor Ort.
  • Walhaie: schwimmen zwischen Juli und Oktober durch den Nordwesten des Archipels (man kann sie eigentlich nur auf einer Tauchkreuzfahrt sehen).
  • Mantas: sind eher in der Regenzeit im Archipel auf der Durchreise.
  • Albatrosse: brüten zwischen April und November auf Galapagos und sind sonst in Südamerika unterwegs (man kann sie nur auf Española sehen).
  • El Niño: während dieses Wetterphänomens wird die Nahrung knapp, viele Landtiere sterben (Boobies, Iguanas) und Meerestiere suchen sich andere Jagdgründe – Weihnachten ist also keine gute Reisezeit.

Zeitplan

Wir haben uns für diese Reise 2 Wochen Zeit genommen. Ursprünglich wollten wir Galapagos und Macchu Picchu hineinpressen. Dann Galapgos und Ecuador. Dann Galapagos und Nord-Ecuador. Schlussendlich ist es ein Galapagos-Urlaub mit zwei kurzen Stop-Overs in Quito geworden. Das war auch sehr gut so. Meiner Meinung nach sollte man sich mindestens 10 Tage und besser noch etwas länger für Galapagos Zeit nehmen.

Wir haben uns bewusst gegen eine Kreuzfahrt entschieden. Die kurzen Kreuzfahrten decken sich sehr stark mit dem DIY-Programm, selbst die Ziele der mittleren Tage sind per Daytrip erreichbar. Die langen Kreuzfahrten sind teuer, beinhalten keine Tauchgänge und lassen außen herum wenig Zeit für Daytrip-Tauchgänge. Die Tauchkreuzfahrten hätten das Budget gesprengt und wären uns wiederum zu tauchintensiv gewesen.

Es folgt also ein Vorschlag, wie man eine Galapagosreise komplett auf eigene Faust gestalteten kann.

Route

Hinflug [1 Tag]

Nach Galapagos gelangt man über zwei Flughäfen in Ecuador: Quito und Guayaquil. Quito ist die Hauptstadt von Ecuador, hat kulturell und landschaftlich viel zu bieten. Guayaquil ist das wirtschaftliche Zentrum von Ecuador und touristisch eher unattraktiv – die Entscheidung ist also klar.

Natürlich kann man die Zeit auf Galapagos noch mehr maximieren und den Stopover nur am Flughafen verbringen. Dann ist die Zwischenstation natürlich irrelevant.

Aufgrund der Zeitverschiebung kommt man bei einem Flug aus Europa üblicherweise am selben Kalendertag an.

Mobile Daten

Auf einer Reise ist es immer hilfreich, auch unterwegs Internet zu haben und etwas recherchieren zu können.

Es ist unkompliziert, am Flughafen von Quito an eine ecuadorianische Prepaid-SIM-Karte zu kommen, man kann sie in diesem Laden direkt am Flughafen für 10 USD kaufen.

Quito [2 Tage]

Der Flughafen Mariscal Sucre liegt in der Ebene unterhalb und östlich von Quito. Mit dem Taxi braucht man also ca. 50 Minuten vom Flughafen in die Innenstadt. Für ein Uber zahlt man je nach Uhrzeit 22-27 USD. Alternativ kann man einen Shuttle-Bus für 9 USD pro Person bis zum Terminal Río Coca nehmen und und von dort für ca. 4 USD ein Taxi / Uber in die Innenstadt.

Am ersten vollen Tag in Quito kann man die Altstadt erkunden. Am zweiten Tag bietet sich das Erklimmen des Rucu Pichincha an.

Quito – Baltra [1 Tag]

Die Anreise kostet einen fast einen ganzen Tag.

Die größten Anbieter sind die Airlines Avianca und LATAM. Die Flüge gehen meistens mittags. Man sollte eher gute zwei Stunden früher am Flughafen sein, da man am Flughafen vor dem Check-In noch die TCT-Karte für 20 USD kaufen und sein Gepäck an einem dedizierten Schalter kontrollieren lassen muss.

Der Flug dauert zwei Stunden, man gewinnt aber eine Stunde mit der Zeitverschiebung. Um den Nationalpark betreten zu dürfen, muss man vor Ort noch die Nationalparkgebühr von 100 USD bezahlen.

Am Flughafen sollte man gleich die Augen offen halten nach gelben Land-Iguanas. Diese treiben sich gerne auf der Landebahn herum, sind aber sonst recht selten.

Der Flughafen befindet sich auf der Insel Baltra (aka South Seymour), während die Stadt Puerto Ayora im Süden der Insel Santa Cruz liegt.

Vom Flughafen geht es über drei Stationen in die Stadt Puerto Ayora. Direkt vor dem Terminal fährt alle 10 Minuten ein Bus (5 USD, 10 Minuten) zum Kanal zwischen Baltra und Santa Cruz. Am Kanal angekommen steigt man auf eine Fähre, die auf den Bus wartet (2 USD, 10 Minuten). Auf der Insel Santa Cruz angekommen hat man zwei Möglichkeiten: man nimmt den Bus (5 USD pro Person, 60 Minuten) oder ein Taxi (25 USD für bis zu vier Personen, 45 Minuten). Die Zeitdifferenz stammt hauptsächlich daher, dass der Bus ggf. noch eine Fähre abwartet, damit er voll ist, während das Taxi sofort losfährt. Die Strecke kostet also in Summe ca. 22 USD pro Person und dauert ca. einundhalb Stunden.

Die Fahrt vom Kanal nach Puerto Ayora kann man alternativ dafür nutzen, eine Santa Cruz Highlands Tour auf eigene Faust zu machen (50 USD Taxi + 10 USD pro Person für Eintritte).

Nach der Ankunft im Hotel bleibt nicht mehr viel von Tag übrig – aber man kann sich noch gemütlich durch das Darwin Research Center führen lassen und erste Einblicke in das faszinierende Ökosystem dieser Inseln bekommen.

Isla Santa Cruz [2 Tage]

Puerto Ayora auf Santa Cruz ist das gesellschaftliche Zentrum des Galapagos-Archipels. Hier gibt es die meiste Infrastruktur, die meisten Hotels und die meisten Restaurants. Wer eine lastminute Kreuzfahrt buchen will, wird hier am ehesten fündig.

Wegen seiner zentralen Lage sind von Santa Cruz aus sehr viele unterschiedliche Daytrips an Land und zum Tauchen möglich. Man kann hier also locker auch eine ganze Woche mit Ausflügen füllen.

In dem hier geschilderten Zeitplan sind zwei Tage auf Santa Cruz vorgesehen. Taucher sollten sich auf keinen Fall Gordon Rock entgehen lassen. Wer seine Chance auf Pinguine maximieren will, sollte Bartolomé ins Programm nehmen. An den Nachmittagen nach dem Tauchen kann man einmal Las Grietas und einmal etwas anderes in der Nähe der Stadt anschauen.

Santa Cruz – Isabela [1 Tag]

Von Santa Cruz sind alle anderen bewohnten Inseln erreichbar.

Die Fähre nach Isabela geht immer um 7:00 und um 15:00 und kostet 30 USD. So ziemlich überall in der Stadt kann man das Ticket zum identischen Preis kaufen. Man muss ca. 30 Minuten vor Abfahrt am Pier sein. Dann zahl man nochmal 1 USD Hafensteuer für Santa Cruz und 50 Cent für ein Wassertaxi zur Fähre. Nach etwa 90 Überfahrt geht es mit dem Wassertaxi (1 USD) zum Hafen, an dem man 10 USD Hafensteuer für Isabela abdrücken muss.

Unterm Strich ist man gegen 10:00 in Isabela und 43 USD los.

Die Ankunftszeit reicht genau, um am selben Tag nachmittags die Los Tuneles Tour auf Isabela zu machen.

Isla Isabela [2 Tage]

Isabela ist definitiv die gemütlichste Insel. Wer also mehr Entspannung in die Reise einbauen will, kann seine Zeit hier verlängern.

Wer nach San Cristobal fliegen will, sollte am ersten Tag tauchen gehen. Am Nachmittag des ersten Tags wäre dann Gelegenheit für eine Radtour zur Muro de las Lagrimas.

Den zweiten Tag füllt die Wanderung auf dem Vulkan Sierra Negra. Nach der Wanderung kann man noch zum Centro de Crianza de Tortugas spazieren.

Isabela – San Cristobal [1 Tag]

Den direktesten Weg von Isabela nach San Cristobal stellt ein Flug dar. Er dauert von Check-In bis Check-Out etwa 45 Minuten.

Der Flug kostet ca. 139 USD mit 6,8kg Gepäck. Wenn man auf 18kg hochstuft, um annähernd auf interkontinentalem Niveau zu sein, kostet der Flug 185 USD.

Es gibt nur einen Anbieter und die Tickets können online bei Emetebe gebucht werden. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze kann eine Strecke frühzeitig ausgebucht und für spontane Pläne nicht mehr verfügbar sein.

Die Flüge gehen am frühen Nachmittag, die Uhrzeit kann sich auch kurzfristig noch einmal um eine Stunde vor oder zurück verschieben. Man ist etwa 30 Minuten in der Luft, in einer winzigen Propellermaschine mit 9 Passagieren.

Den Vormittag kann man also zum Beispiel entspannt am Strand von Isabela verbringen oder eine Tour zu Tintoreras machen.

Der Flughafen von Isabela ist etwas außerhalb der Stadt. Ein Taxi dorthin kostet 4 USD.

Der Flughafen von San Christóbal ist fußläufig von der Stadt Puerto Baquerizo Moreno. Ein Taxi kostet 2 USD.

Nach dem Flug bleibt noch genug Zeit für einen Spaziergang zum Tijeretas Hill und Centro de Interpretaciones.

Alternative: Fähren

Anstelle des Flugs kann man auch zwei Fähren nehmen. Der Vorteil ist, dass es preiswerter ist und man auch noch am Vortag tauchen gehen kann. Der Nachteil ist die Dauer.

Die Fähre von Isabela nach Santa Cruz fährt um 7:00 und 15:00. Man muss also um 6:30 am Hafen von Isabela sein und ist um 10:00 in Santa Cruz.

In Santa Cruz geht es dann um 14:30 weiter und man ist etwa um 17:00 in San Cristóbal.

Preislich ist man bei 60 USD für die Fähren und noch ein paar Zerquetschte für die Hafensteuern und Wassertaxis.

Isla San Cristóbal [3 Tage]

In San Cristóbal gibt es drei große Ausflüge, die einen ganzen Tag füllen. Man kommt jeweils erst zwischen 15:30-18:00 zurück, kann also am selben Tag nicht mehr weiter reisen.

Bei der Reihenfolge sollte man flexibel sein, da Punta Pitt und Española nicht jeden Tag angefahren werden. León Dormido ist jeden Tag irgendwo im Programm. Gleichzeitig kann man bei Punta Pitt (Stand Mai 2022) nur sehr schwer tauchen gehen, also ist das der optimale Trip für den letzten Tag vor dem Rückflug.

Tag 1: Am León Dormido (aka Kicker Rock) die Hammerhai-Schulen bestaunen.

Tag 2: Auf Española den Albatrossen beim brüten zusehen.

Tag 3: Bei Punta Pitt alle drei Boobie-Arten sehen.

An den (späten) Nachmittagen gibt es auf San Cristóbal mehrere Möglichkeiten für individuelle Aktivitäten.

San Christóbal – Quito (Gabelflug) [1 Tag]

Von San Christóbal kann man nur direkt nach Guayaquil fliegen. Flüge nach Quito sind also mit Umsteigen verbunden, dauern 3,5 Stunden und zusätzlich verliert man eine Stunde wegen der Zeitverschiebung.

Ein Gabelflug (UIO – GPS, SCY – UIO) ist etwas teurer als ein Roundtrip. Die Alternative ist aber auch mit Kosten und vor allem Zeit verbunden.

Alternative: Baltra – Quito (Roundtrip) [2 Tage]

Wer einen Roundtrip präferiert, oder wie wir einen Rückflug von San Christóbal nicht auf dem Schirm hat, muss wieder zurück nach Santa Cruz.

Nach einem der drei großen Daytrips kann man nicht mehr nach Santa Cruz weiterreise. Den Rückflug von Baltra am selben Tag wie die Überfahrt von San Christóbal nach Santa Cruz zu planen ist ehere riskant. Daher bieten sich zwei Varianten an.

Variante 1: vormittags auf San Christóbal einen kleinen Trip (z.B. am Karahua Wreck tauchen oder zur Isla Lobos fahren) machen und um 15:00 die Fähre zurück nehmen – Ankunft in Santa Cruz 17:30.

Variante 2: morgens die Fähre um 7:00 nehmen, Ankunft in Santa Cruz 9:30 (was zu spät für einen großen Daytrip oder Tauchen ist) und noch einen kleinen Trip machen (z.B. Highlands Tour oder Tortuga Beach).

Die Fähre kostet 30 USD, plus je 50 Cent Wassertaxi in beiden Häfen und 1 USD Hafensteuer in Puerto Ayora.

Am nächsten Tag geht dann die Reise wieder von Santa Cruz nach Baltra (Bus, Boot, Bus) für insgesamt 12 USD. Busse von Puerto Ayora zum Kanal fahren um 7:30, 8:30 und 9:15 (ändert sich wohl öfter mal, sollte man besser nochmal vor Ort absichern) vom Muelle de Passageros. Die Airlines und Leute vor Ort pochen darauf, 2 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Eine Stunde reicht aber locker – der Flughafen ist winzig, der Sicherheitscheck in 5 Minuten erledigt und es gibt – im Gegensatz zum Hinflug – keine zusätzlichen Schritte zu beachten. Wenn man also 3 Stunden vor Abflug in Puerto Ayora aufbricht, reicht das meiner Meinung nach.

Unterm Strich wird man von San Cristóbal bis nach Baltra also auch wieder 44 USD los und verbringt damit einen Tag.

Papallacta [1 Tag]

Da der Mariscal Sucre Flughafen östlich von Quito liegt, ist es naheliegend, gleich in diese Himmelsrichtung weiter zu fahren. Dort entspringt nämlich das Thermalwasser von Papallacta.

Vom Flughafen kann man problemlos ein Uber nehmen. Viele Fahrer warten schon vor Ort, werden nicht von einer Taximafia belästigt (wie zum Beispiel in Ägypten) und nehmen auch gerne eine so lange Fahrt an. Kosten: 35 USD

Günstiger ist die Fahrt mit dem Bus (3 USD). Viele Busse von Quito in Richtung Osten stoppen in Papallacta. Allerdings muss man entweder über das Busterminal in Quito fahren (großer Umweg) oder mit einem Taxi in die Ortschaft Pifo kommen und dort einen durchfahrenden Bus erwischen. Aus der Ortschaft kommt man mit einem der dort wartenden Taxi für ca. 2 USD zu den Termen.

In Papallacta kann man beliebig viel Zeit verbringen, aber einen ganzen Tag Entspannung sollte man sich zum Abschluss gönnen.

Alternativen

Für den zweiten Stopover gibt es ein paar alternative Gestaltungsmöglichkeiten:

  • Quito: Die Hauptstadt Ecuador gibt genug her, um noch einen Tag hier zu verbringen. Wer schon alles gesehen hat kann auch einen Daytrip zum Markt in Otovalo oder zu einer Wanderung am Cotopaxi machen. Das Taxi nach und von Quito kostet in Summe um die 50 USD.
  • Mindo: Im Westen von Quito liegt die Region Mindo, die mit Wanderungen im Nebelwald aufwartet.

Man kann auch versuchen, den Galapapagos-Rückflug mit dem Rückflug nach Europa auf denselben Tag zu legen und so die Zeit auf Galapagos (und das Risiko bei Verspätungen) zu maximieren.

Rückflug [2 Tage]

In Papallacta gibt es natürlich keine Ubers. Wenn man sich vom Hotel einen Fahrer organisieren lässt, kostet die Rückfahrt zum Flughafen 40 USD.

Jetzt aber ab nach Hause!

Aufgrund der Zeitverschiebung verliert man auf dem Rückflug nach Europa üblicherweise einen Kalendertag.

Exkurs: Isla Floreana

In meiner oben geschilderten Tour habe ich die vierte bewohnte Insel unterschlagen: Isla Floreana und ihr Städtchen Puerto Velasco Ibara. Obwohl die Insel als erstes besiedelt wurde, ist sie heutzutage am wenigsten entwickelt.

Floreana ist Teil von vielen Kreuzfahrten und auch Daytrips von Santa Cruz gehen dorthin.

Wer mehr Zeit auf der Insel verbringen will, kann von Santa Cruz eine Fähre für 30 USD nehmen (genau wie zu den anderen bewohnten Inseln). Vor Ort gibt es mehrere Hotels und Hostels.

Eine Antwort zu “Galapagos DIY

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