Kykladen

Litochoro – Athen

Die nächste Station auf unserer Reise war Athen bzw. die Hafenstadt Piräus. Dort waren wir allerdings nur auf der Durchreise. Von Litochoro aus haben wir mit dem Auto ca. 5h nach Athen gebraucht.


Athen

Das unangefochtene Highlight Athens ist natürlich die Akropolis. Das Wort bezeichnet im ursprünglichen Sinn die befestigte Wehranlage einer Stadt des antiken Griechenlands, die auf einem Berg liegt. Im Laufe der Zeit wurden diese Orte jedoch immer mehr zu Heiligtümern umfunktioniert. Die Akropolis von Athen ist deren berühmteste Vertreterin. Dominiert wird sie vom sogenannten Parthenon, dem großen Tempel zu ehren der Athene, die unter anderem die Schutzgöttin des antiken Athens war.

Ein Besuch der Akropolis ist für Studenten umsonst (normalerweise kostet er 20€). Von oben hat man einen gigantischen Ausblick über die Stadt. Außerdem kann man noch die Teile des Heiligtums bestaunen, die nicht im nahegelegenen Museum konserviert werden oder sonst wo über die Welt verstreut sind. Insbesondere ein Engländer namens Thomas Bruce lies im 19. Jahrhundert in seiner Funktion als Botschafter zu Konstantinopel viele Statuen und Reliefs mitgehen, die heute im British Museum in London zu sehen sind. Aber auch im Louvre und selbst in Würzberg werden geraubte Teile der Athener Akropolis ausgestellt. Dennoch sind die Bauwerke an sich, insbesondere der Parthenon, äußerst beeindruckend.

Sehr toll ist auch ein Besuch im neuen Akropolis-Museum. Auch hier kommt man als Student umsonst hinein (normalerweise 5€). Besonders gelungen ist das oberste Stockwerk, in dem die konservierten Reliefs und Statuen des Parthenon in Anlehnung an ihre ursprüngliche Anordnung platziert sind. Durch eine riesige Glasfront hat man direkten Blick auf die Akropolis und kann so die Ausstellungsstücke direkt in den Bezug setzen.

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Abschließend will ich noch das Restaurant Athiri empfehlen, in dem es wirklich vorzügliche, gehobene, griechische Leckereien gibt.


Athen – Kykladen

Egal zu welcher der im ägäischen Meer gelegenen Inselgruppe der Kykladen man gelangen will, ist Piräus ein guter Ausgangspunkt. Von dort aus gehen dutzende Fähren von dutzenden Anbietern zu den unterschiedlichen Inseln, die man über unterschiedliche Portale buchen kann.

Ich habe meine Fahrten über directferries gebucht und es hat alles prima funktioniert. Man kann mit den üblichen online-Zahlungsmitteln bezahlen und bekommt ein Ticket aufs Handy. Die Überfahrt von Piräus nach Paros dauert 3 Stunden und kostet ca. 60€. genauso gibt es natürlich Fähren zwischen den einzelnen Inseln. Von Paros nach Mykonos braucht man z.B. 1h15min und zahlt um die 25€.

Alternativ gibt es auf jeder touristischen Insel einen Flughafen. Insofern kann man seinen Griechenlandurlaub auch problemlos auf einer der Kykladen-Inseln beginnen oder beenden.


Paros

Wir haben unseren Urlaub auf der Insel Paros fortgesetzt. Dort gibt es (wie auf den meisten Inseln der Kykladen) hübsche Ortschaften, schöne Strände, gutes Essen und coole Tauchspots. Also genau in dieser Reihenfolge…

Ortschaften

In der „Hauptstadt“ im Westen der Insel, Parikia, liegt der Hafen. Mit weißen Häuschen und engen Gässchen ist sie ganz nett, aber als Ankunftsort zu großen Teilen eher funktional geprägt. Sehenswert ist die angeblich älteste Kirche Griechenlands mit Elementen aus dem 4. Jahrhundert, die Panagia Ekatontapyliani. Etwas nördlich von der Stadt gibt es noch die Ausgrabung Delion. Das Heiligtum stand in Verbindung zur heiligen Insel Delos bei Mykonos. Heute sind allerdings nur noch wenige Steinhaufen zu sehen. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, denn durch die Lage auf einem Hügel hat man einen fantastischen Ausblick über den Osten von Paros.

Deutlich hübscher ist das im Norden gelegene Naousa. Es ist so hübsch, dass es ziemlich touristisch ist und überall fleißige Instagrammer auf der Suche nach dem perfekten Foto sind. Trotzdem hat die Ortschaft wirklich Charme und lässt einen das Fischerörtchen erkennen, das es einmal war. Besonders sehenswert ist deshalb auch der kleine Hafen mit seinen bunt bemalten Fischerbötchen (auch wenn zweifelhaft ist, ob diese überhaupt noch benutzt werden). Aber auch die engen Gassen, gesäumt von kleinen Boutiquen und Restaurants sind wirklich hübsch.

Etwas ursprünglicher ist die eher im Landesinneren gelegene Ortschaft Marpissa im Osten der Insel. Dort gibt es kaum ein Geschäft und es werden nicht an jeder Ecke Souvenirs verkauft. Im Ort selbst gibt es ein paar kleinere Kirchen und verfallene Windmühlen. Von letzteren geht eine Schotterpiste den Hügel hinauf zu dem alten, wirklich schönen Kloster Agios Antonios. Dieses war zu Zeiten der osmanischen Besatzung der Sitz einer unabhängigen, griechischen Regierung auf Paros.

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Irgendwo zwischen touristisch und ursprünglich liegt die Ortschaft Lefkes inmitten des zentralen Gebirges von Paros. Es gibt hell beleuchtete Straßen mit Restaurants und Touristenläden, aber auch verwinkelte, ruhige Gässchen. Gerade die Gassen, die zu der wirklich schönen Kirche Agia Triada führen, gehören zur zweiten Kategorie. Es ist nur etwas verwirrend, sich in Lefkes zu orientieren, da die Ortschaft eher länglich in einem Tal liegt und weder GoogleMaps noch Maps.Me die Straßen kennen. Von den Automassen, die auf der Zufahrtsstraße parken oder nach einem Parkplatz suchen, sollte man sich nicht vergraulen lassen. Die Menschen verlaufen sich im überraschend großen Ort sehr gut. Lefkes liegt auch in der Nähe des Gipfels Profítis Ilías, von wo aus man einen genialen Ausblick über Paros und die umliegenden Inseln hat (sehr empfehlenswert für einen Sonnenuntergang).

Strände

Wer nach Paros fährt sollte sich eines Umstands bewusst sein. Es weht Wind – sehr viel Wind. Diese weht fast jeden Tag aus einer anderen Richtung. Deshalb sollte man am besten in der Unterkunft fragen, welcher Strand bei der aktuellen Wetterlage am windgeschütztesten ist.

Üblicherweise gibt es an den Stränden Sonnenschirme und Liegen zu mieten. Ein Set (Schirm + 2 Liegen) kostet 10-20€. Dort kann man auch (recht teure) Getränke kaufen. Die Strandabschnitte, auf denen man auch ohne Miete liegen kann, sind meistens kleinere Streifen an der Seite.

Natürlich gibt es noch dutzende andere Strände, aber hier eine Auswahl:

Kolimpithres Beach – Mit Abstand der schönste Strand der Insel liegt malerisch zwischen zerklüfteten Felsen. Durch die Felsen ist er auch verhältnismäßig windgeschützt. Er liegt nordwestlich von Naousa.

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Santa Maria Beach – Auch ein recht schöner Strand im Nordosten der Insel. Hier sind die einzelnen Strandabschnitte nicht von Felsen gesäumt, sondern von Pflanzen. Am schönsten ist der „Small Santa Maria Beach“ genannte Abschnitt.

Golden Beach – Dieser Strand im Südosten der Insel ist zwar am bekanntesten, aber für meinen Geschmack eher langweilig.

Antiparos – Diese Insel liegt im Westen von Paros. Man erreicht sie durch Fähren, die von Pounta (ein Kaff im Westen von Paros) im 15-Minuten-Takt fahren. Alternativ gibt es auch von Parikia aus Fähren. Auf Antiparos soll es viele schöne, ruhige Strände geben, mit weniger Leuten als auf dem großen Nachbarn.

Restaurants

Auf Paros gibt es jede Menge gutes Essen. Die Preise sind allerdings deutlich höher als auf dem Festland. Ein Bier kostet eher 4€ als 3€, eine Vorspeise eher 5€ als 3€ und ein Hauptgericht eher 15€ als 9€. Dafür bekommt man aber auch jede Menge frische Meeresfrüchte und andere Leckereien.

Auch bei den Restaurants im Folgenden nur eine Auswahl:

Thalassamou – Hier haben wir am besten gegessen. Das Restaurant liegt etwas abseits im Südosten der Insel, aber direkt am Meer. Man sitzt sehr gemütlich in einem kleinen Hain aus Olivenbäumen. Besonders zu empfehlen sind die Garidaki XXX, kleine frieret Scampi, die man im ganzen essen kann.

Taverna Anemos – Am Kolimpithres Beach gelegen. Besonderes lecker war die gefüllte Aubergine und der gegrillte Oktopus.

To Dixty – Am Santa Maria Beach gelegen. Auch hier waren die Garidaki und die Aubergine sehr gut.

Tsachpinis – Direkt im Fischerhafen von Naoussa gelegen, gibt es hier neben der tollen Atmosphäre auch leckere, frische Meeresfrüchte.

Agnadio – Mit tollen Blick auf Lefkes bekommt man hier im Landesinneren eher Fleischgerichte. Ein Highlight ist das am Spieß gebratene Spanferkel. Wer auf Innereien steht kann sich an Kokoretsi heranwagen – am Spieß gebratene Lamminnereien.

Tauchen

In Paros gibt es mehrere Tauchschulen. X-ta Divers kamen uns eher etwas verstrahlt vor. Cycladic Diving in Alyki waren schon über Wochen ausgebucht. Die Eurodivers in Pounta haben ein recht großes Motorboot. Das Equipment richtet man sich nicht selbst her, sondern es wird alles für einen gemacht. Uns hat das nicht so gut gefallen, weil man sich dadurch etwas bevormundet gefühlt hat. Auch das Briefing war unvollständig, der Tauchgang chaotisch und die Gruppe zu groß. Besser hat es uns bei den Paros Divers am Golden Beach gefallen. Sie haben zwar nur ein kleines Schlauchboot, machen aber trotzdem Fahrten mit Double-Tank. Gerade bei Wind und bei weiter entfernt Tauchspots wird man ganz schön durchgerüttelt und nassgespritzt. Dafür bekommt man ein tolles Briefing, die Guides sind freundlich und der Tauchgang war super. Preislich liegen alle Schulen alle in etwa bei 50€ pro Tauchgang (inkl. Equipment).

Spitze war der Tauchgang bei der Panderonisi Cave. Man taucht bei einer kleinen Insel, die zwischen Paros und Antiparos gelegen ist. Durch einen von drei Eingängen (von riesig bis schmal) kommt man in eine wunderschön von Schwämmen bewachsenen Höhle. Die Höhle ist jedoch nicht geschlossen, sondern man kann in ihr auftauchen. Über dem Wasser liegt eine Tropfsteinhöhle, im Inneren der kleinen Insel, die nur über die Unterwassereingänge erreichbar ist. Die Tropfsteine und Formationen schillern in den verschiedensten Farben und bilden bizarre Formen. Gleichzeitig ist bei Wellengang ein interessantes Phänomen zu beobachten: steigt der Wasserspiegel, wird die Luft komprimiert und es bildet sich Nebel. Sinkt der Wasserspiegel wieder, wird die Sicht klar. Die Druckunterschiede bemerkt man natürlich auch auf den Ohren. Die Tropfsteinhöhle verlässt man schließlich wieder Unterwasser. Beeindruckend ist auch der Blick aus der Höhle in das satte Blau des offenen Meeres. Aufgrund der Strömung wimmelt es um die Insel herum vor Fischschwärmen und anderen Meeresbewohnern. Alles in allem ein einmaliges Erlebnis.

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Um Paros herum gibt es noch weitere interessante Tauchspots. Im Westen liegt die gesunkene Fähre Express Samina. Allerdings liegt sie mitten in der Einfahrtsschneise, wo viele Schiffe entlangfahren. Außerdem starben bei dem Unglück 81 Personen, weshalb ein Tauchgang dort eher keine Freizeitgaudi ist. Im Osten, zwischen Paros und Naxos gibt es gleich zwei Wracks. Das Beaufighter Wreck ist ein Flugzeugwrack aus dem zweiten Weltkrieg und das Mariana Wreck ist eine Schiffswrack aus dem Jahre 1981 (bei dem Unfall konnte jedoch die gesamte Crew gerettet werden). Interessant sind auch die in der Nähe des Mariana Wreck am Meeresgrund liegenden, antiken und gut erhaltenen Amphoren (der zugehörige Tauchspot heißt Fora). All diese Spots sind jedoch nur bei ruhigen Windverhältnissen erreichbar, was auf Paros eher selten vorkommt. Man braucht also eine Portion Glück.


Mykonos

Da mein Rückflug von Mykonos aus ging, habe ich dort noch zum Abschluss eine Nacht verbracht.

Mit der Fähre landet man am neuen Hafen, nördlich von Mykonos-Stadt. Laufen dauert ca. 45 Minuten. Es gibt aber auch öffentlich Busse, die bis zur nördlichen Busstation von Mykonos-Stadt fahren. Busse in den südlichen Teil der Insel, wie zum Beispiel Paranga Beach (jeweils zur vollen Stunde bis 2:30 morgens) oder Paradise Beach (alle 30 Minuten, ohne Unterbrechung) und zum Flughafen fahren vom südlichen Busbahnhof namens Fabrika. Zwischen den beiden Busstationen von Mykonos-Stadt gibt es keine Busverbindung. Es sind aber auch nur ca. 15 Minuten zu laufen. Man kann nur einzelne Fahrten für 1,8€ kaufen. Das Ticket kauft man beim Einsteigen beim Busfahrer.

Der Kern von Mykonos-Stadt ist sehr, sehr touristisch, aber auch sehr schön. Wegen seinen engen Gässchen und der Lage direkt am Meer wird es auch Little Venice genannt. Sehr hübsch ist die weiß verputzte Kirche Panagia Paraportiani. Das Postkartenmotiv sind die sechs direkt am Wasser stehenden Windmühlen. Von dort hat man einen tollen Blick auf das am Meer gelegene und sich an einen Hang schmiegende Städtchen. Ruhiger und ursprünglicher wird es, wenn man etwas aus dem Zentrum heraus und den Hang hinauf wandert. Die Häuschen sind weiterhin weiß, die Pflastersteine herausgeputzt, die Fensterrahmen blau angemalt und überall bunte Blumen. Aber hier sieht man auch mal einen griechischen Großvater oben-ohne auf der Veranda in seinen Röhrenfernseher starren. Dort oben gibt es auch nochmal Windmühlen, von denen aus man eine andere Perspektive auf die Stadt bekommt.

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Leider habe ich es zeitlich nicht geschafft, mir Delos anzuschauen. Diese vor Mykonos gelegene Insel besteht ausschließlich aus einer Ausgrabung und war einmal das wichtigste Heiligtum des antiken Griechenlands. Man kann entweder auf eigene Faust dorthin fahren oder sich einer Tour anschließen. Touren gehen meisten von 10:00-13:30 oder 17:00-19:30 und kosten ca. 40€. Vom alten Hafen in Mykonos-Stadt gehen je um 9:00, 10:00, 11:00 Fähren nach Delos und um 12:15, 13:30 und 15:00 zurück. Die Überfahrt kostet 17€, der Eintritt 5€ (3€ für Studenten). Montags ist die Insel geschlossen.

Auf Mykonos gibt es eigentlich nur zwei Hostels, das Paraga Beach Hostel und das Mycocoon Hostel Mykonos. Ich war im Paraga Beach Hostel, das sich mehr wie ein Festival-Camping als wie ein Hostel anfühlt. Es gibt einen (teuren) Supermarkt, ein Restaurant, eine Bar, einen Friseur, einen Massagesalon, einen Pool, Sonnenliegen direkt am Strand und einen Steg ins Meer. Es wummert von morgens bis abends Musik von den Clubs und Bars am Paraga Beach und dem 10-Gehminuten entfernten Paradise Beach. Die meisten Leute sind dann auch zum Feiern dort – am Pool entspannen ist eher nicht angesagt. Allerdings wird man umsonst vom Flughafen/Hafen abgeholt und abgeliefert. Das 8er-Dorm kostet 30€, was für europäische Verhältnisse auch in Ordnung geht. Frühstück gibt es allerdings keines (umsonst). Dafür wird man umsonst vom Flughafen bzw. von der Fähre abgeholt und auch wieder bei der Abreise dort hingebracht.

2 Antworten zu “Kykladen

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