Barbagia

Diese gebirgige und Region Sardiniens ist nach dem lateinischen Wort Barbaria benannt. Die Römer tauften sie so, weil sich die zähen Einwohner wiederholt einer Eroberung widersetzten.

Die Region zeichnet sich durch viel Natur und authentische Bewohner aus. Die größte Stadt ist Nuoro – dort gibt es aber wohl nicht wirklich etwas zu sehen.

Essen, Trinken & Schlafen

Hotel Villa Cedrino – Unser Hotel hier war an sich schon eine Sehenswürdigkeit. Malerisch am Hang gelegen hat man eine gewaltige Aussicht auf den Lago del Cedrino, an dem der Fluss Flumineddu in den Fluss Fiume Cedrino fließt. Es ist ein perfekter Ausgangspunkt für alle unten genannten Ausflüge – und das Essen im hauseigenen Restaurant ist auch noch ausgezeichnet und preiswert.

Lucas Sardinien (321)

Gola su Gorropu

Diese Schlucht ist mit bis zu 500 Meter hohen Wänden eine der tiefsten Schluchten Europas. Um zum Eingang der Schlucht zu gelangen gibt es zwei unterschiedliche Wanderungen.

Sa Barva – Gola su Gorropu – Die Wanderung beginnt im Tal am Kiosk Sa Barva. Hier kann man parken, muss dafür aber 6€ blechen. Von hier geht die Wanderung ca. 5km am Fluss Fumineddu entlang und wieder zurück (500 Höhenmeter).

Genna Silana – Gola su Gorropu – Die Wanderung beginnt auf dem Gebirgspass Genna Silana. Hier kann man kostenlos parken. Von hier geht die Wandrung steil bergab ins Tal. (1400 Höhenmeter)

Gola su Gorropu – Der Boden der Schlucht ist eigentlich ein Flussbett. Jedoch ist der Stein in der Schlucht so porös, dass der Fluss unterirdisch fließt. Erst vor dem Eingang der Schlucht tritt der Fluss wieder an die Oberfläche, da dort das Gestein fester ist. Am Eingang der Schlucht bekommt eine kurze Einführung. Es gibt in der Schlucht 3 Abschnitte: Zuerst ist man im grünen Abschnitt, wo man mehr oder weniger einfach durch und über das Geröll gehen kann. Als zweites kommt der gelbe Abschnitt, wo man schon klettern muss, aber mit festem Schuhwerk und guter Kondition gut zurecht kommt. Der dritte, rote Abschnitt darf nur mit geführten Touren beklettert werden – hier muss man also umdrehen. Für Grün und Gelb brauch man hin und zurück ca. 45 Minuten. Anschließend kann man für ein kühles Bad in den Fluss am Eingang der Schlucht hüpfen. (Eintritt 5€)

Lucas Sardinien (387)

SS125 – Diese Gebirgsstraße windet sich durch das Gebirge Supramonte von Dorgali nach Santa Maria Navarrese. Rechts hat man einen fantastischen Ausblick auf die Täler und Gipfel, links fällt das Gebirge ins Meer ab. Auch für Biker ist es eine beliebte Straße. Auf der SS125 ist auch der oben genannte Pass Genna Silana.

Tiscali

Diese nuraghische Ausgrabung befindet sich oben auf dem Berg Monte Tiscali. Um sie zu besichtigen, muss man dort hin wandern. Auch hier gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten.

Lanaitto – Tiscali – Man darf diesem Alpenverein-Nutzer glauben: man kommt tatsächlich mit einem normalen Auto bis zum gekennzeichneten Parkplatz. Auch wenn die Straße eher ein Feldweg ist, geht es auch ohne Geländewagen. Der Vorteil an dieser Wanderung ist, dass es ein Rundweg ist.

Sa Barva – Tiscali – Der Startpunkt ist auch der Kiosk Sa Barva, wie bei der oben genannten Wanderung zur Gola su Gorropu. Wer also sehr motiviert ist, kann auch beide Wanderungen miteinander verbinden.

Tiscali – Wie in einem Comic erinnert das nuraghische Dorf an ein verschollenen, geheimen Ort. Das Dorf ist in einem dicht bewachsenen Krater kurz vor dem Berggipfel versteckt. Um dort hin zu kommen, muss man sich durch eine immer schmaler werdende Felsspalte winden und in den Krater hinabsteigen. Über die Jahrhunderte ist das Dorf jedoch stark verwittert und von Grabräubern zerstört worden, weshalb nicht mehr viele Bauwerke klar erkennbar sind. Daher ist auch die Funktion noch nicht final geklärt. Vermutet wird, dass sich die Sarden auch nach den nuraghischen Zeiten noch dort vor den verschiedenen Invasoren versteckt haben. Die Römer nutzten das Dorf schließlich als Handelsstützpunkt. (Eintritt 5€)

Lucas Sardinien (343)

Orgosolo

Lange war die Stadt Orgosolo berüchtigt für seine Banditen und seine hohe Kriminalitätsrate. Heute ist es zwar „touristisch erschlossen“, wirkt aber trotzdem noch recht authentisch.

Murales Orgosolo – Die Sehenswürdigkeit der Stadt sind die Graffiti entlang der Hauptstraße Corso Repubblica. 1975 initiierte der Professor Francesco del Casino die Wandmalereien als Schulprojekt zu den Feierlichkeiten des 30. Jubiläums der Befreiung Italiens von den Faschisten. Heute gibt es mehr als 200 Malereien von unterschiedlichen Künstlern. Die Themen sind häufig politisch und kommentieren teilweise satirisch die Ereignisse des letzten Jahrhunderts. In der Touristeninformation kann man sich Audioguides ausleihen, wenn man mehr Details erfahren will.

Steinehaufen

Im Hinterland der Barbagia sind einige sehenswerte Ausgrabungen verstreut.

Su Romanzesu – Über eine Fläche von 7 Hektar sind hier unterschiedliche Bauwerke der Nuraghenkultur verteilt. Das Highlight ist ein Brunnenheiligtum, das mit einem Amphitheater verbunden ist.

Fonte Sacra Su Tempiesu – Dieses Brunnenheiligtum ist ungewöhnlicher Weise fast ebenerdig und im Vergleich zu den anderen Heiligtümern noch gut erhalten.

Tomba dei Giganti di S’Ena ‚e Thomes – Ein typisches Beispiel für ein Gigentengrab.

Serra Orrios – Ein nuraghisches Dorf mit Überbleibseln von ca. 70 Häusern in einem Olivenhain.

Golfo di Orosei

Der Golf gehört zum Nationalpark Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu. Seine versteckten Buchten und Strände sind hauptsächlich vom Meer aus zugänglich. Die Resort-Stadt Cala Gonone dient als Ausgangspunkt für Aufenthalte oder Ausflüge in den Golf. Hier gibt es Hotel, Restaurants und Anbieter für Bootsausflüge.

Cala Fuili – Wenn man es wie wir nicht auf einen Bootsausflug schafft, ist der Strand eine gute Möglichkeit einen Eindruck von der Landschaft zu bekommen. Man erreicht ihn mit dem Auto von Cala Gonone aus. Vom Parkplatz muss man ca. 10 Minuten über Treppen ans Meer hinab steigen.

Nuraghe Mannu – Die einfache Nuraghe ist wohl nicht außergewöhnlich, jedoch soll man einen tollen Blick über den Golf haben.

Beliebt sind Bootsausflüge von Cala Gonone aus. Es gibt hier eine Vielzahl an Anbietern und Formaten, welche Strände und Buchten angefahren werden. Sehenswert sind wohl die Höhle Grotta del Bue Marino und der Cala Luna.

Grotta di Ispinigoli – Diese Tropfsteinhöhle ist mit dem Auto von Cala Gonone oder vom Landesinneren erreichbar. Sie beherbergt eine der größten Tropfsteinsäulen der Welt, die 38m hoch ist.

Eine Antwort zu “Barbagia

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